Bettina Eichin

Geboren 1942 in Bern, aus Basel-Stadt

Aufgewachsen in Bern und Freiburg. Mit dem Wunsch, freischaffende Bildhauerin zu werden, besuchte Bettina Eichin von 1960 bis 1964 die Kunstgewerbeschule Bern und wurde in der Münsterbauhütte Bern zur Steinmetzin und Steinbildhauerin ausgebildet. Neben der freien Bildhauerei arbeitete sie von 1964 bis 1966 an der Erneuerung des Hauptportals des Berner Münsters und restaurierte bis 1976 antike Plastiken, Keramiken und Elfenbeinarbeiten für Museen, Sammlungen sowie auf deutschen Grabungen in Griechenland.

1960 begann sie mit organisch abstrahierten figürlichen Arbeiten in Stein. Ab 1970 lösten sich ihre Steinskulpturen von der figürlichen Abstraktion und tendierten zu einer fast ironisch vervielfältigten Symbolhaftigkeit mit realistischen Elementen.

1978 wandte sie sich der Kunst im öffentlichen Raum, der Bronze und einem poetischen Realismus zu. Die monumentalen Bronzefiguren, Stillleben und Ensembles für den öffentlichen Raum enthalten engagierte Botschaften, was oft dazu führte, dass die Auftraggeber Schwierigkeiten mit der Platzierung ihrer Werke hatten.

Künstlerisch zwischen Realismus und Objektkunst angesiedelt, haben ihre Werke durch wirksam eingesetzte Symbole und Texte einen Denkmalcharakter. Ikonografisch Vertrautes wird durch die Kombination mit Symbolen verfremdet.

Bettina Eichin bedient sich auch in den kleinen Stillleben und Objekten trotz vordergründigem Realismus eines surrealen Gestaltungsprinzips. Sie modelliert ihre Arbeiten in Wachs für den direkten Bronzeguss, wodurch sie während der Arbeit von Gewichten befreit ist. Das Wachs bietet größtmögliche Gestaltungsfreiheit, erzählerische Vielfalt und verleiht den Unikaten eine unverwechselbare Handschrift.

Schwerpunkte der Arbeit: Frauenfiguren, Stillleben, Texte

(Mit Zitaten von Brigitte Meles)

1988 Kulturpreis des Deutschen Gewerkschaftsbundes
1992 Kulturpreis des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes
2005 Gleichstellungspreis Beider Basel

Bettina Eichin

Menschenrechtsdenkmal